Kreisalarmübung am Krankenhaus

Einsatzort Details

Kreiskrankenhaus Saarburg
Datum 27.10.2012
Alarmierungszeit 10:22 Uhr
Einsatzbeginn: 10:22 Uhr
Einsatzende 15:22 Uhr
Alarmierungsart Funkmeldeempfänger und Sirene
eingesetzte Kräfte

Freiwillige Feuerwehr Beurig
Fahrzeugaufgebot   TSF
Sonstige Einsätze

Einsatzbericht

300 Lebensretter proben den Ernstfall

Es ist eine der größten Feuerwehrübungen der vergangenen Jahre: In Saarburg haben 300 Lebensretter getestet, wie gut sie auf den Katastrophenfall vorbereitet sind. Sie haben ein Feuer auf der Intensivstation der Saarburger Klinik simuliert.

 

Saarburg. Morgens ist noch alles ruhig im Saarburger Krankenhaus. Draußen ist es grau und kalt, ein Mann mit Gipsarm zieht an seiner Zigarette. Drinnen grüßen Schwestern freundlich. Ein Hausmeister sammelt seelenruhig den Müll ein und eine ältere Dame schlurft mit ihren karierten Filzpantoffeln über den fahlen Linoleumflur des Hospitals.
Um 10.15 Uhr quillt plötzlich Rauch aus einem Technikraum der Station C2. Schwestern und Pfleger hecheln durch die Gänge, bringen Patienten auf andere Stationen, durchsuchen Zimmer, schließen Fenster, setzen einen Notruf ab. Zehn Minuten später stehen die ersten Feuerwehrleute aus Saarburg vor der Tür. Männer mit Atemschutz löschen den Kabelbrand. Und ziehen wieder ab - nicht ahnend, dass sie einen Großeinsatz vor sich haben.
Feuerwehren und Rettungskräfte haben am Samstag in Saarburg für einen besonders kritischen Notfall geübt. Das Lagebild: Nach einem relativ harmlosen Kabelbrand gibt es auf der Intensivstation eine Verpuffung. Das Krankenhaus brennt. Es gibt Tote und Verletzte. Die Station muss evakuiert werden. Nach und nach werden an der Klinik 300 Feuerwehrleute und Sanitäter mit 50 Einsatzfahrzeugen zusammengezogen.
Die Retter kommen aus der VG Saarburg, aus Trier, dem Hochwald und dem angrenzenden Saarland. Etwa alle zwei bis drei Jahre gibt es Übungen dieser Größe. In Saarburg simulierten die Wehren zuletzt 2007 eine heftige Explosion in der Sparkasse.
Zweiter Alarm: Während die Brandbekämpfer auf dem Rückweg sind, heulen wieder die Sirenen. Um 10.50 Uhr sucht sich der erste Erkundungstrupp einen Weg in die brennende Station. Markerschütternde Schreie gellen aus dem Gebäude. 24 Verletztendarsteller der Hilfsdienste geben alles. Leiterwagen und mehrere Gerätewagen drängeln sich auf dem Parkplatz vor der Klinik. Die Feuerwehrmänner schnaufen durch ihre Atemmasken. Höchste Priorität: Die Menschen aus der Intensivstation holen.
Es ist 12 Uhr. Noch immer rücken Feuerwehren aus den Nachbargemeinden an. Die Graf-Siegfried-Straße ist gesperrt und von Rettungswagen gesäumt. In einem Sanitätszelt auf der Straße versorgen Retter die Schwerverletzten, darunter Kinder, Intensivpatienten und Schwangere. Gleichzeitig hängt ein Spezialist für Höhenrettung an der Klinikfassade, um die Menschen sicher nach unten zu transportieren.

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Um 12.30 Uhr zieht Bernhard Klein, Wehrleiter der Verbandsgemeinde, im Zelt des Führungsstabes eine erste Bilanz: "Die Brandbekämpfung läuft. Wir arbeiten noch an der Wasserversorgung." Seine Kollegen schieben auf einer Magnettafel Symbole für Einsatzwagen hin und her, prüfen auf einem Laptop Satellitenbilder von der Umgebung. Das Technische Hilfswerk zieht derweil mit Schläuchen Löschwasser aus der Leuk. Da haben sich die Verletztendarsteller schon längst verabschiedet. Draußen ist es knapp über null. Zwischendurch schneit es.
Um 13.30 Uhr wird die Übung abgebrochen. Alle haben ihren Job getan. Zeit für eine Manöverkritik. "Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, die Fahrzeuge optimal besetzt. Das war sehr gut", sagt Wehrleiter Klein. Die Feuerwehrleute verstehen ihr Handwerk. Jeder Handgriff sitzt. Gehapert hat es bei der Organisation. "Wir hatten zu wenig Führungspersonal, die Aufgabenverteilung war nicht optimal", sagt Kreisfeuerwehrinspekteur Stefan Sihr. Auch die Kommunikation mit dem neuen Digitalfunk habe nicht funktioniert wie geplant. Zudem habe die Übergabe der Verletzten an die Rettungskräfte Probleme gemacht. "Dafür sind Übungen da", sagt Sihr. "Wir wollen für den Ernstfall lernen."

Extra

An der Übung beteiligt waren: Die Freiwilligen Feuerwehren aus Saarburg, Saarburg-Beurig, Freudenburg (mit ABC-Trupp), Irsch, Schoden, Ockfen, Serrig, Trassem, Ayl, Konz, Kell am See, Greimerath, Mandern, Merzig, Mettlach. Zudem Rettungskräfte aus Saarburg mit dem Deutschen Roten Kreuz, Notärzte, ein Großraumrettungswagen aus Trier, die Schnellen Einsatzgruppen (SEG) Saar-Hochwald und Mosel-Eifel. Führungskräfte der Verbandsgemeinde Saarburg und des Kreises Trier-Saarburg, die Technische Einsatzleitung Trier-Saarburg, das Technische Hilfswerk Saarburg, 24 Verletztendarsteller der Malteser aus Merzig und dem Hochwald.

 

Quelle: http://www.volksfreund.de

 
 

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